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Plotin

(205 - 270)t)

Plotin (griechisch Πλωτίνος oder Πλωτῖνος/Plōtinos, * um 205 in Lykonpolis (heute Assiut) in Ägypten; † um 270 in Minturnae, Kampanien) war ein griechischer Philosoph; er gilt als der Hauptvertreter des Neuplatonismus.

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Zitate:


"Hat ja doch die Schlechtigkeit selbst manches Nützliche und bringt auch viel Schönes hervor, z.B. alle Kunst-Schönheit, und regt zum Denken an, indem sie nicht in Trägheit schlafen lässt."

Plotin: Enneaden
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"Thatsache ist es ja, dass selbst bei bildlichen Darstellungen diejenigen, welche mit ihren Augen die Werke der Kunst sehen, keineswegs in gleicher Weise denselben Gegenstand sehen, sondern wenn sie im sinnlich Wahrnehmbaren eine Nachahmung des in der Idee Befindlichen erkennen, dann werden sie wie aufgeregt, dann wird in ihnen die Idee des Wahrhaften und Wesentlichen lebendig; und aus solchen Eindrücken entstehen denn auch die Empfindungen der Liebe. Also wer Schönheit auf einem Antlitz schon ausgeprägt findet, fühlt sich zu ihr hingezogen: und jemand wollte so trägen Geistes und so indolent sein, dass er beim Anblick all des Schönen in der sinnlichen Welt, all der Symmetrie und hohen Regelmässigkeit, der an den Gestirnen trotz ihrer Entfernung erscheinenden Form, nicht daran abnehmen und beherzigen wollte, wie herrliche Dinge dies und ihre Urbilder sind ? Dann hat er weder über dieses gründlich nachgedacht noch jenes geschaut."

Plotin: Enneaden
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"Wir aber machen es so wie die Leute, die, weil sie nichts von der Kunst der Malerei verstehen, einen Tadel erheben, dass die Farben nicht überall schön sind, während der Maler jedem Ort die ihm gebührende Farbe zugewiesen hat; oder wenn jemand ein Drama deshalb tadeln wollte, weil nicht lauter Helden darin auftreten, sondern auch ein Sklav, ein plump und schlecht sprechender Mensch. Es verliert vielmehr seine Schönheit, wenn man die geringeren Charaktere herausnimmt, da es auch deren zu seiner Gesamtwirkung bedarf."

Plotin: Enneaden
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"Denken wir uns meinetwegen zwei Marmorblöcke neben einander liegen, den einen roh und ungestaltet, den andern bereits von der Kunst bewältigt und zum Bilde eines Gottes z.B. einer Muse oder Charis oder eines Menschen, aber nicht eines beliebigen, sondern eines von künstlerischer Hand sehr schön gestalteten geformt, so dürfte der von der Kunst zur schönen Gestalt erhobene offenbar schön sein, nicht weil er ein Marmorblock ist - sonst wäre ja auch der andere in ähnlicher Weise schön - sondern von der Form [Idee] her, welche die Kunst ihm eingebildet hat. Diese Form nun halte nicht der Stoff, sondern sie war, und zwar noch ehe sie in den Stein kam, im Geiste des Bildhauers, und in ihm nicht sofern er Augen und Hände hatte, sondern weil er ein Künstler war. Es wohnte also in der Kunst diese weit höhere Schönheit; doch ging nicht diese in den Marmorblock ein, sondern indem jene bleibt, eine von ihr ausgehende geringere; und auch diese blieb nicht rein in sich selbst und gehorchte dem Willen des Bildners nur insoweit als der Stein der Kunst nachgab. Wenn aber die Kunst das was sie hat und ist bildet - und sie bildet das Schöne nach dem Begriff dessen was sie bildet - so ist sie in höherem und richtigerem Maße schön, weil eben im Besitz der Schönheit der Kunst, die jedoch noch größer und herrlicher ist als sie nach außen hin erscheint. Soweit sie nämlich in den Stoff eingehend sich ausgedehnt hat, um soviel ist sie schwächer als die in sich selbsteinig verharrende. Denn alles sich Ausbreitende gibt etwas von seinem Wesen auf: die Stärke von der Stärke, die Wärme von der Wärme, überhaupt die Kraft von der Kraft, so auch die Schönheit von der Schönheit; und jedes schöpferische Prinzip muss an und für sich besser sein als das Geschaffene; denn nicht der Mangel an musikalischer Begabung macht den Musiker, sondern die musikalische Kunst, desgleichen die sichtbare Gestalt die vor der Sinnenwelt liegende. Verachtet aber jemand die Künste, weil sie in ihren Schöpfungen die Natur nachahmen, so ist zuerst zu sagen, dass auch die Schöpfungen der Natur Nachahmungen sind; sodann muss man wissen, dass sie die Erscheinung nicht schlechtweg nachahmen, sondern aufsteigen zu den Gedanken, aus denen die Natur stammt; dann, dass sie auch aus dem Eigenen vieles hinzutun. Sie fügen nämlich als im Besitz der Schönheit allem Mangelhaften etwas hinzu, wie denn auch Phidias den Zeus nach keinem sichtbaren Gegenstände gebildet hat, sondern so wie Zeus aussehen würde, wenn er einmal vor unsern Augen erscheinen wollte."

Plotin: Enneaden

Platon