Goethe, J. W. von
(1749 - 1832)
Johann Wolfgang von Goethe, geadelt 1782 (* 28. August 1749 in Frankfurt am Main; † 22. März 1832 in Weimar; auch Göthe), ist als Dichter, Dramatiker, Theaterleiter, Naturwissenschaftler, Kunsttheoretiker und Staatsmann einer der bekanntesten Vertreter der Weimarer Klassik. Sein Werk umfasst Gedichte, Dramen und Prosa-Literatur, aber auch naturwissenschaftliche Abhandlungen. Er gilt als der bedeutendste deutsche Dichter und herausragende Persönlichkeit der Weltliteratur.
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Zitate:
Johann Wolfgang von Goethe: Maximen und Reflexionen
"Ein Künstler, der schätzbare Arbeiten verfertigt, ist nicht immer im Stande, von eignen oder fremden Werken Rechenschaft zu geben."
"Es ist schon genug, daß Kunstliebhaber das Vollkommene übereinstimmend anerkennen und schätzen; über das Mittlere läßt sich der Streit nicht endigen."
"Die Natur wirkt nach Gesetzen, die sie sich in Eintracht mit dem Schöpfer vorschrieb, die Kunst nach Regeln, über die sie sich mit dem Genie einverstanden hat."
"Jeder große Künstler reißt uns weg, steckt uns an. Alles, was in uns von eben der Fähigkeit ist, wird rege, und da wir eine Vorstellung vom Großen und einige Anlagen dazu haben, so bilden wir uns gar leicht ein, der Keim davon stecke in uns."
"Es begegnete und geschieht mir noch, daß ein Werk bildender Kunst mir bei'm ersten Anblick mißfällt, weil ich ihm nicht gewachsen bin; ahnd' ich aber ein Verdienst daran, so such' ich ihm beizukommen, und dann fehlt es nicht an den erfreulichsten Entdeckungen: an den Dingen werd' ich neue Eigenschaften und an mir neue Fähigkeiten gewahr."
"Die Zudringlichkeiten junger Dilettanten muß man mit Wohlwollen ertragen: sie werden im Alter die wahrsten Verehrer der Kunst und des Meisters."
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"Bilde, Künstler, rede nicht!"
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"Selbst im Augenblick des höchsten Glücks und der höchsten Not bedürfen wir des Künstlers."
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"Die Kunst ist eine Vermittlerin des Unaussprechlichen."
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"Man weicht der Welt nicht sicherer aus als durch die Kunst, und man verknüpft sich nicht sicherer mit ihr als durch die Kunst."
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"Wenn es eine Freude ist, das Gute zu genießen, ist es eine größere, das Bessere zu empfinden, und in der Kunst ist das Beste gut genug."
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"Bei den Kunstwerken ist viel Tradition, die Naturwerke sind immer wie ein ausgesprochenes Wort Gottes."
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"Wissenschaft und Kunst gehören der Welt. Vor ihnen verschwinden die Schranken der Nationalität."
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"Die Menschen glauben, die Organe, ein Kunstwerk zu genießen, bildeten sich eben so von selbst aus wie die Zunge und der Gaumen."
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"Die Kunst an und für sich selbst ist edel; deshalb fürchtet sich der Künstler nicht vor dem Gemeinen. Ja indem er es aufnimmt, ist es schon geadelt, und so sehen wir die größten Künstler mit Kühnheit ihr Majestätsrecht ausüben."
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"Die Technik im Bündnis mit dem Abgeschmackten ist die fürchterlichste Feindin der Kunst."
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„Ein gutes Kunstwerk kann und wird zwar moralische Folgen haben, aber moralische Zwecke vom Künstler fordern, heißt ihm sein Handwerk verderben".
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"Es gibt keine patriotische Kunst und keine patriotische Wissenschaft. Beide gehören wie alles hohe Gute der ganzen Welt an und können nur durch allgemeine freie Wechselwirkung aller zugleich Lebenden in steter Rücksicht auf das, was uns vom Vergangenen übrig und bekannt ist, gefördert werden."
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"Künstler! Dich selbst zu adeln, mußt du bescheiden prahlen. Laß dich heute loben, morgen tadeln und immer bezahlen!"
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"Die Künstler werden nie bezahlt, sondern der Handwerker. Chodowiecki der Künstler, den wir alle bewundern, äße schmale Bissen, aber Chodowiecki der Handwerker, der die elendsten Sudeleien mit seinen Kupfern illuminiert, wird bezahlt."
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"Es hat doch im Grunde niemand einen rechten Begriff von der Schwierigkeit der Kunst als der Künstler selbst."
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„Wem die Natur ihr offenbares Geheimnis zu enthüllen anfängt, der empfindet eine unwiderstehliche Sehnsucht nach ihrer würdigsten Auslegerin, der Kunst.“
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"Aller Kunst muss das Handwerk vorausgehen."
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"Es gibt eine zerstörende Kritik und eine produktive. Jene ist sehr leicht, denn man darf sich nur irgendeinen Maßstab, irgendein Musterbild, so borniert sie auch seien, in Gedanken aufstellen, sodann aber kühnlich versichern: vorliegendes Kunstwerk passe nicht dazu, tauge deswegen nichts, die Sache sei abgetan, und man dürfe ohne weiteres seine Forderung als unbefriedigt erklären; und so befreit man sich von aller Dankbarkeit gegen den Künstler. - Die produktive Kritik ist um ein gutes Teil schwerer, sie frage: Was hat sich der Autor vorgesetzt? Ist dieser Vorsatz vernünftig und verständig? Und inwiefern ist es gelungen, ihn auszuführen? Werden diese Fragen einsichtig und liebevoll beantwortet, so helfen wir dem Verfasser nach, welcher bei seinen ersten Arbeiten gewiß schon Vorschritte getan und sich unserer Kritik entgegen gehoben hat."