Grillparzer, Franz - Zitate

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Franz Grillparzer

(1791-1872)


Dichter (Österreich)

Franz Grillparzer bei wikipedia >>>

 


"Die falschen Theorien verderben eigentlich die Kunst nicht, sie kommen erst, wenn sie bereits verdorben ist."

 


"Die Kunst verhält sich zur Natur wie der Wein zur Traube."

 


"Wer durch eine Kunst ausdrücken will, was dieser Kunst versagt ist, der hat keine Ordnung in seinem Kopf, der ist ein Narr."

 


"Die ausgezeichneten Künstler sind es, die die Kunst verderben, wenn sie sich individuellen Richtungen mit zu großer Vorliebe hingeben."

 


"Auch müßte jederzeit der Unterschied zwischen philosophischer und poetischer Idee im Auge behalten werden, von denen die erste auf einer Wahrheit beruht, die zweite auf einer Überzeugung. Denn es ist die Aufgabe der Philosophie, die Natur zur Einheit des Geistes zu bringen. das Streben der Kunst, in ihr eine Einheit für das Gemüt herzustellen."

 


"Die Kunst ist keine Nachahmung der Natur, sie ist eine Erklärung derselben."

 


"Schlendrian und Pedantismus in der Kunst urteilen immer gern nach Gattungen, diese billigen, die verwerfen sie; der offene Kunstsinn aber kennt keine Gattungen, sondern nur Individuen."

 


"Das Kunsturteil des Dilettanten und des Meisters unterscheiden sich darin, daß ersterer dabei das Kunstwerk mit sich in Übereinstimmung zu bringen sucht; letzterer sich mit dem Kunstwerke."

 


"Wissenschaft und Kunst, oder wenn man will: Poesie und Prosa, unterscheiden sich voneinander wie eine Reise und eine Spazierfahrt. Der Zweck der Reise liegt im Ziel, der Zweck der Spazierfahrt im Weg."

 


"Was dem empfindenden Menschen wahr ist, ist poetisch wahr, und was dem denkenden Menschen wahr ist, philosophisch war."

 


"Diese neue deutsche Poesie mit ihren Theorien kommt mir vor wie eine Schuljugend, die von ihrem Meister wegen Unartigkeit zur Rede gestellt, sich verantworteten: sie hätten neue Gesetze der Artigkeit erfunden, und nach diesen seien sie sehr gesittet."

 


"Ich kann das für keine Poesie halten, wozu die parties honteuses der Menschheit, Widerspruchsgeist, Reiz des Verbotenen, Pöbeleinfall und Modeton den Wärmestoff hergeben. Die Freiheitsdichter unserer Tage gemahnen mich an die Dienstmägde und Bauerndirnen, die von nichts zu reden wissen, aber beinahe witzig und graziös werden, wenn verdeckte Zweideutigkeiten ins Spiel kommen."

 


"Seit man nicht mehr in die Kirche geht, ist das Theater der einzige öffentliche Gottesdienst, so wie die Literatur die Privat-Andacht."

 


"Ein Dilettant freut sich zu Haus an seinem eignen Geklimper, doch treibt seine Kunst in die Welt hinaus, veredelt er sich zum Stümper."

 


"O, ihr kunsthistorisches Gelichter! Nennt ihr den Tonsetzer "Tondichter"? Dann nennt auch, was wir Dichter nannten, in Zukunft "Wörtermusikanten"."