Thoma, Hans - Zitate

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Hans Thoma

(1839-1924)


Maler, Graphiker (Deutschland)

 

 


"Wer öffentliche Kritik ausübt, nimmt ein großes Recht für sich in Anspruch. Große Rechte, ohne durch große Pflichten balanciert zu werden, haben etwas Unmoralisches. Die Kritik hat nicht das Recht, den Künstler persönlich zu beleidigen oder so herunterzusetzen, daß er dadurch zu Schaden kommt."

 


"Es ist doch der klare Verstand, der das Höchste in der Kunst hervorbringt; aber der Verstand müßte so verständig werden, daß er sich immer vom lebendigen Gefühl leiten läßt."

 


"Man sagt: Die Kunst geht nach Brot. Aber ich sage: Die Kunst ist selber Brot, eine der Menschheit zu ihren geistigen Bestehen notwendige Nahrung."

 


"Die Kunst ist der menschliche Ausdruck der Zufriedenheit mit den Schöpfungen Gottes und des Wohlgefallens an ihnen (...). Nur der Künstler steht eigentlich so ganz kritiklos der Welt gegenüber (...). Ihm erscheint, als ob alles gut wäre, er ist der geborene Optimist. Die Kunst ist aller Verpflichtung enthoben, etwas erklären und deuten zu wollen am Welträtsel. Das ist ihre schöne Einseitigkeit."

 


"Ich kann nicht sagen, daß mir meine eigenen Bilder ganz verständlich sind, und ich kann sagen, daß sie mir, wenn ich sie nach geschlossener Arbeit wiedersehe, oft wie ein Geheimnis gegenüberstehen; ich weiß nur, daß ich freudig daran gearbeitet habe. Diese Unverständlichkeit scheint mir im Wesen der Kunst zu liegen, die, wie das Dasein selber, ein Rätsel ist für jeden, auch den Künstler, der nur ihr Werkzeug ist. Sie ist eine Sache, die man stark empfinden, erleben, aber mit den Fragen Warum und Wie nicht vollständig deuten kann."

 


"Die Kunst ist eine Gottesgabe, sie soll eine Blüte des Menschengeistes sein und wenn man Betrachtungen über sie anstellt, so sollten diesselben so sein, daß sie unsere Freude an ihr stärken."

 


"Ich spiele jetzt die Rolle eines Kunstmäzens und lasse mir vom lieben Gott täglich schöne Werke vormalen."