Rouault, Georges - Zitate

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Georges Rouault

(1871-1958)

 


Maler, Graphiker (Frankreich)

 

 


"Was mich der Kunst einen so hohen Wert beilegen lässt, ist die Tatsache, dass es im wirklichen Kunstwerk glühendes Bekenntnis gibt, ich sage nicht emphatisch 'einen Reflex des Ewigen', aber ich würde es gern sagen, um diejenigen des Irrtums zu zeihen, die nur eine ganz äußerliche Anstrengung sehen, einen mehr oder weniger korrekten Reflex dessen, was sie vor Augen haben."

 


"Die Elfenbeintürme sind niemals so hoch, dass die Luft des Jahrhunderts nicht hineindringt und das Denken des Einsamen erfrischt oder vergiftet. Und wenn diese Luft ihm nicht behagt, wird er die geringste Öffnung schließen, selbst am Vormittag, wenn die Sonne sich erhebt. Dann wird man ihn Maler der Finsternisse nennen."

 


"Die subjektiven Künstler sind einäugig, aber die objektiven sind blind. - Der Intellektualismus des 20. Jahrhunderts ist zerebrale Morphiumsucht. - Ich glaube weder an das, was ich berühren, noch an das, was ich sehen kann. Ich glaube nur an das, was ich nicht sehen kann und was ich fühle. - Ich muss immer arbeiten, nicht um zu etwas Vollendetem zu kommen, was die Toren bewundern, sondern um wahrer und weiser zu machen, ans Ende des Unvollendbaren zu gelangen."

 


"Meine malerische Sprache ist unerwünscht, aus allen elendesten Dialekten gemacht, vulgär und manchmal subtil, wie im Feuer des Töpfers sich manchmal konträre Elemente verschmelzen oder entzweien. - Die Malerei ist für mich ein Mittel, das Leben zu vergessen, ein Schrei in der Nacht, ein verhaltenes Schluchzen, ein ersticktes Lächeln. Ich bin der schweigsame Freund derer, die leiden in dem öden Gefilde. Ich bin der Efeu des ewigen Elends, der sich an die aussätzige Mauer klammert, hinter der die rebellische Menschheit ihre Laster und Tugenden verbirgt. Als Christ glaube ich an Jesus am Kreuz."

 


"Ich muß immer arbeiten, nicht um zu etwas Vollendetem zu kommen, was die Toren bewundern, sondern um wahrer und weiser zu machen, ans Ende des Unvollendbaren zu gelangen."

 


"Wie haben sie uns ihre dekorative Kunst in die Ohren geschrien! Es gibt kein solches Ding wie dekorative Kunst, sondern nur Kunst, intime, heroische oder epische. Wir sind weit entfernt von den großen Freskomalern der Vergangenheit, neben denen wir oft so klein erscheinen, aber in jedem gut begründeten Werk wird immer eine rhythmische Arabeske sein — welche nicht die feinen, subtilen Werte der Bildsubstanz ausschließt. Es war eine Verwirrung. Man bildete sich ein, zur Einfachheit zurückzukehren, während man in Wahrheit Armut erreichte: Jedermann malte 'Dekorationen'."

 


"Hätte es schöne Kirchenfenster gegeben wie einst, im Mittelalter, ich wäre vielleicht nicht Maler geworden."

 


"Die Malerei ist für mich ein Mittel, das Leben zu vergessen, ein Schrei in der Nacht, ein verhaltenes Schluchzen, ein ersticktes Lächeln. Ich bin der schweigsame Freund derer, die leiden in dem öden Gefilde. Ich bin der Efeu des ewigen Elends, der sich an die aussätzige Mauer klammert, hinter der die rebellische Menschheit ihre Laster und Tugenden verbirgt. Als Christ glaube ich an Jesus am Kreuz." (1926)