Marc, Franz - Zitate

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Franz Marc

(1880-1916)


Maler, Grafiker (Deutschland)

 

 


"Wer glaubt sich dem Herzen der Natur näher, die Impressionisten oder die Jüngsten von heute? Es gibt kein Maß, mit dem hier zu messen wäre; es gibt aber die Tatsache zu erhärten, daß wir uns in unseren Bildern dem Herzen der Natur mindestens ebenso nahe glauben als Manet, wenn er durch raffinierte Wiedergabe der äußeren Form und Farbe des Pfirsichs oder der Rose ihren Duft zu verraten und ihr inneres Geheimnis fühlbar zu machen versuchte."

 


"In unserer Epoche des großen Kampfes um die neue Kunst streiten wir als "Wilde", nicht Organisierte gegen eine alte, organisierte Macht. Der Kampf scheint ungleich; aber in geistigen Dingen siegt nie die Zahl, sondern die Stärke der Ideen. Die gefürchteten Waffen der "Wilden" sind ihre neuen Gedanken; sie töten besser als Stahl und brechen, was für unzerbrechlich galt." (1911)

 


"Ich empfand schon sehr früh den Menschen als 'häßlich; das Tier schien mir schöner, reiner; aber auch an ihm entdeckte ich so viel gefühlswidriges und häßliches, so daß meine Darstellungen instinktiv, aus einem inneren Zwang, immer schematischer, abstrakter wurden."

 


"Die Kunst in ihrer reinsten Form ist immer die kühnste Trennung zwischen der Natur und der »Naturalität« gewesen. Sie ist die Brücke zur geistigen Welt."

 


"Kunst ist nur selten da. In den langen Pausen der Geschichte, in denen die Kunst frei ist, nennt man Anderes, Ähnliches, ach sehr Unähnliches, Unmögliches Kunst. Vielleicht will es ein kleines Bedürfnis so. Aber wo ein Bedürfnis, eine Nützlichkeit nach Kunst schreit, haben wir schon keine Kunst mehr, keinen Willen zur Form mehr."

 


"Kunst ist immer nur Erkenntnis und Bejahung des Glaubens. Brauchbarkeit, Genuß, Glück liegen auf der äußersten Peripherie des Kunstempfindens, wo die Kunst verdünnt und verschlechtert ein höchst ärmliches Dasein führt."

 


"Die Kunst ist heute nicht mehr dazu da, den Menschen zu großen oder kleinen Vorwänden zu dienen. Die Kunst ist metaphysisch, wird es sein; sie kann es erst heute sein. Die Kunst wird sich von Menschenzwecken und Menschenwollen befreien."

 


"Daß der Wille zur Form unsere Definition für Kunst ist, brauche ich wohl kaum zu sagen. Kunst ist niemals etwas anderes als Wille zur Form. Aber etwas anderes ist nötiger zu sagen: Kunst als Wille zur Form ist nur ganz selten da; nur dann, wenn eine neue Zeit reif ist, geformt zu werden, Form zu werden."

 


"Die kommende Kunst wird die Formwerdung unserer wissenschaftlichen Überzeugung sein."

 


"Die "Mystik" erwachte in den Seelen und mit ihr uralte Elemente der Kunst. Es ist unmöglich, die letzten Werke dieser "Wilden" aus einer formalen Entwicklung und Umdeutung des Impressionismus heraus erklären zu wollen. Die schönsten prismatischen Farben und der berühmte Kubismus sind als Ziel diesen "Wilden" bedeutungslos geworden. Ihr Denken hat ein anderes Ziel. Durch ihre Arbeit ihrer Zeit "Symbole" zu schaffen, die auf die Altäre der kommenden geistigen Religion gehören und hinter denen der technische Erzeuger verschwindet. Spott und Unverstand werden ihnen Rosen auf dem Wege sein. Nicht alle offiziellen "Wilden" in Deutschland und außerhalb träumen von dieser Kunst und von diesen hohen Zielen. Um so schlimmer für sie. Sie mit ihren kubistischen und sonstigen Programmen werden nach schnellen Siegen an ihrer eigenen Äußerlichkeit zugrunde gehen." (1913)

 


"In unserer Epoche des großen Kampfes um die neue Kunst streiten wir als "Wilde", nicht Organisierte gegen eine alte, organisierte Macht. Der Kampf scheint ungleich; aber in geistigen Dingen siegt nie die Zahl, sondern die Stärke der Ideen. Die gefürchteten Waffen der "Wilden" sind ihre neuen Gedanken; sie töten besser als Stahl und brechen, was für unzerbrechlich galt." (1911)