Gauguin, Paul - Zitate

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Paul Gauguin

(1848-1903)

 


Maler (Frankreich)

 

 


"Erklären bedeutet in der Malerei nicht dasselbe wie beschreiben. Darum ziehe ich eine suggestive Farbe den Formen vor und in der Komposition das Gleichnis einem gemalten Roman." (1885)

 


"Die Kunst ist eine Abstraktion: ziehen Sie sie aus der Natur heraus, während Sie von ihr träumen, und denken Sie mehr an die Schöpfung als an das Ergebnis, das ist der einzige Weg, zu Gott aufzusteigen und es unserem göttlichen Meister gleichzutun: zu erschaffen."

 


"Viele gute Köche sind gerade dadurch verdorben worden, daß sie zur Kunst übergingen."

 


"Minderwertige Malerei entsteht durch den Anspruch, alles wiedergeben zu wollen; das Ganze versinkt in den Details, die Langeweile ist die Folge davon. Der Eindruck aber, der aus der einfachen Verteilung der Farben, Lichtern und Schatten hervorgeht, das ist die Musik des Bildes. Bevor man überhaupt weiß, was das Bild darstellt, ist man doch sofort ergriffen von dem magischen Akkord seiner Farben. Das ist die wahre Überlegenheit der Malerei über die anderen Künste, denn jene Ergriffenheit trifft den innersten Teil der Seele."

 


"Ein guter Rat: Arbeiten Sie nicht zu sehr nach der Natur. (1848-1903, Kunst ist Abstraktion, holen Sie diese aus der Natur, indem frz. Maler) Sie von ihr träumen."

 


"Ich will einfache, ganz einfache Kunst machen, um mich selbst in die jungfräuliche Natur zu versenken, um niemanden, als die Wilden zu sehen, ihr Leben zu leben, mit keinem anderen Gedanken als dem, die Gedanken in meinem Kopf wiederzugeben, so wie es ein Kind tun würde - und dies will ich nur mit den primitiven Mitteln der Kunst tun."

 


"Kopieren Sie nicht zu sehr nach der Natur. Die Kunst ist eine Abstraktion, entlocken Sie der Natur etwas, indem Sie von ihr träumen und denken Sie mehr an die Schöpfung als an das Ergebnis."

 


"Arbeiten Sie nicht so sehr nach der Natur. Kunst ist Abstraktion. Nehmen Sie aus der Natur, indem Sie von ihr träumen. [...] Welch schöne Gedanken kann man in Ermangelung religiöser Malerei durch Form und Farbe heraufbeschwören. [...] Warum sollten wir nicht dazu gelangen, verschiedene Harmonien zu schaffen, die unserem seelischen Zustand entsprechen. Schlimm genug für die, welche sie nicht erfassen können. Je älter ich werde, desto mehr beharre ich auf der Übermittelung des Gedankens durch etwas anderes als das Literatische. [...] In dem Ausdruck 'intuitiv' liegt alles. [...] Erklären bedeutet in der Malerei nicht dasselbe wie beschreiben. Darum ziehe ich eine suggestive Farbe und das Gleichnis dem gemalten Roman vor."

 


"Ruft das Andeuten nicht das Geheimnis wach, indem unsere Natur das Absolute hinzuträgt? — Der Künstler darf deformieren, wenn seine Deformationen ausdrucksvoll und schön sind. Die Natur ist ihm gegeben, daß er sie mit seiner Seele präge, d.h. daß er uns den Sinn enthülle, den er in ihr begreift."

 


"Dieser ganze Haufen 'richtiger' Farben ist ohne Leben, gefroren, er lügt. Ich habe beobachtet, daß das Spiel der Licht- und Schattentöne keineswegs ein Äquivalent irgendeines Lichtes darstellt, der Reichtum der Harmonie verschwindet. Was wäre also das Äquivalent? Die reine Farbe, ihr muß man alles opfern. — Die Farbe als solche ist rätselhaft in den Empfindungen, die sie in uns erregt. So muß man sie auch auf rätselhafte Weise gebrauchen, wenn man sich ihrer bedient, nicht zum Zeichnen, sondern um der musikalischen Wirkungen willen, die von ihr ausgehen, von ihrer eigenen Natur, von ihrer inneren, mysteriösen, rätselhaften Kraft."

 


"Die primitive Kunst geht aus dem Geist hervor und benutzt die Natur. Die sogenannte verfeinerte Kunst geht aus den Sinnesempfindungen hervor und dient der Natur. So sind wir in den Irrtum des Naturalismus verfallen."

 


"Feilt nicht zu sehr, das nachträgliche Erhaschenwollen unendlicher Feinheiten beeinträchtigt nur den ersten Entwurf; auf diese Weise laßt ihr die glühende Lava erkalten, und euer schäumendes Blut wird zu Stein."

 


"Zeichnen können heißt nicht gut zeichnen. Das Zeichnen der Akademiker ist kein gutes Zeichnen, eher das von Renoir, der doch nie hat zeichnen können. Bei ihm ist nichts an seinem Platz, aber wie durch Magie genügt ein reizender Farbfleck, ein schmeichelndes Licht."

 


"Der Maler der primitiven Natur besitzt die Einfachheit, den suggestiven Hieratismus, die etwas linkische und eckige Naivität. — Er gestaltet durch Vereinfachung, durch Synthese der Impressionen, die einer Generalidee untergeordnet werden."

 


"Man sagt, daß Gott ein wenig Ton in seine Hände nahm und alles machte, was ihr wißt. Wenn der Künstler seinerseits ein schöpferisches Werk vollbringen will, darf er nicht die Natur nachahmen, sondern er muß die Elemente der Natur nehmen und ein neues Element schaffen."

 


"Hier [auf Tahiti], in völliger Stille, träume ich von gewaltsamen Harmonien inmitten natürlicher Wohlgerüche, die mich berauschen. [...] Tierische Figuren von statuarischer Starrheit: etwas undefinierbares Altes, Erhabenes, Religiöses im Rhythmus ihrer Bewegung, ihrer seltsamen Unbewegtheit. In Augen, die träumen, das verschleierte Bild eines unergründlichen Rätsels. Und nun ist es Nacht, und alles ruht. Meine Augen schließen sich, um den Traum in dem unendlichen Raum, der sich vor mir ausdehnt, zu sehen, ohne ihn zu verstehen."

 


"Den Künstler erkennt man an der Qualität seiner Transpositionen. Malerei ist nicht Musik, wird man sagen, aber vielleicht gibt es Analogien. [...] Seien Sie überzeugt, daß die farbige Malerei in eine musikalische Phase eintritt. Cézanne, um einen Alten zu zitieren, spielt beständig die große Orgel, was mich sagen ließ, daß er polyphon sei."