Karl Schmidt-Rottluff
(1884-1976)

Maler und Grafiker (Deutschland)
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"Ich kenne kein "neues Kunstprogramm". Ich weiß auch absolut nicht, was das sein könnte. Wenn man überhaupt von etwas derartigem wie einem "Kunstprogramm" sprechen könnte, so ist das meiner Meinung nach uralt und ewig dasselbe. Nur daß Kunst sich immer wieder in neuen Formen manifestiert, da es immer wieder neue Persönlichkeiten gibt - ihr Wesen kann sich, glaube ich, nie ändern. Möglich, daß ich mich täusche. Aber von mir weiß ich, daß ich kein Programm habe, nur die unerklärliche Sehnsucht, das zu fassen, was ich sehe und fühle, und dafür den den reinsten Ausdruck zu finden. Im stillen und ganz privatim bin ich sogar der Meinung, daß sich über Kunst überhaupt nichts "sagen" läßt."

 

"Ich habe jetzt sehr den Druck, noch möglichst Starkes zu schaffen - der Krieg hat mir richtig alles Vergangene weggefegt -, alles kommt mir matt vor, und ich sehe die Dinge plötzlich in ihrer furchtbaren Gewalt. Ich habe nie die Kunst gemocht, die ein schöner Augenreiz war und sonst nichts, und doch merke ich elementar, daß man zu noch stärkeren Formen greifen muß, so stark, daß sie der Wucht eines solchen Völkerwahnsinns standhalten."